14 – Interview Christiane Moston

14 – Interview Christiane Moston

Wertschätzender Umgang als Erfolgsbooster

Interview mit Christiane Moston

Oliver: Heute sind mir gegenüber die wunderbare Christiane Moston. Wir sind Kollegen und kennen uns schon seit fast drei Jahren. Wir haben auch schon zusammen Musik gemacht und uns gemeinsam im Design Thinking ausbilden lassen. Christiane ist Führungskräfte-Coach und ich freue mich sehr, dass Du heute hier bist. Weitere Infos können wir in den Shownotes veröffentlichen. Willkommen.
Christiane: Vielen Dank für die Einladung.

 

Von der Geschäftsleitung zum Führungskräftecoach

Oliver: Christiane, Du hast für Dich selber den Bereich Führungskräfte-Coaching als Schwerpunkte ausgewählt. Wie bist Du zu diesem Schwerpunkt gekommen?

Christiane: Ich bin selber Führungskraft gewesen und ziemlich ins kalte Wasser geschmissen worden. Das heißt, relativ zeitnah nach meinem Studium hatte ich die Chance, dass jemand in mich vertraut hat und gesagt hat, so Frau Moston, wir möchten Sie gerne in der Geschäftsleitung von unserem Unternehmen haben. Ich war ursprünglich da mal Referentin. Erst für die Geschäftsführung und habe mich dann bisschen beweisen können. Und im Rahmen einer Umstrukturierung bin ich in die Geschäftsleitung einer neuen Gesellschaft erkoren worden, wenn man das so sagen darf. Also wie gesagt, ich bin unerfahren zur Führungskraft geworden und habe dadurch relativ viele Fehler gemacht. Ich habe schmerzlich gelernt, wie es ist, wenn man nicht begleitet wird auf dem Weg zur Führungskraft oder auch selber gar nicht so recht weiß, was man da tut.
Oliver: Die qualifizierten Fachkräfte, denen vertraut man gerne irgendeine Verantwortung an und das setzt man dann gleich mit Führung. Ist Dir das auch so gegangen?

Christiane: Ja genau. Ungefähr so war das. Sie sind ja Rechtsanwältin, da komme ich ursprünglich her, Sie müssen das ja können. Hier ist die Rechtsabteilung, hier ist die Personalabteilung, Frau Moston, bitteschön.
Oliver: Das ist mir auch mal so gegangen. Das stirbt irgendwie nicht aus.

Christiane: Das ist erstmal auch sehr schön. Da spürt man das Vertrauen in sich. Und da sind andere Menschen, die schon weiter sind in ihrem Leben, die sagen, Sie können das. Und dann möchte man das ja auch und dann geht’s los.
Oliver: Schmeichelt einem ja auch. Wer ist man denn, dass man sowas ablehnt und dann sitzt Du in dem Salat und könntest eigentlich gut Hilfe gebrauchen. Und das ist die Rolle, die Du dann für Dich erkannt hast, dass die für Dich gut passen könnte.

Christiane: Richtig. Ich möchte anderen helfen, diese Fehler nicht machen zu müssen, indem ich sie ihm begleite auf ihrem Weg und unterstütze auf ihrem Weg zur Führungskraft.

Oliver: Wie ist denn das gegangen? Du hast Dich ja beruflich erfolgreich bewiesen. Was hat Dich dann bewogen, die Seite zu wechseln, wenn Du doch beruflich erfolgreich warst und nicht da weiterzumachen?
Christiane: Das ist auch so ein Erlebnis, was ich hatte. Also ich war in dem, was ich da tat, nicht schlecht. Keine Frage, sonst hätte ich das nicht mehrere Jahre gemacht. Aber ich habe mich damit nicht wirklich wohl gefühlt. Es gab mehrere auslösende Ereignisse, die mich bewogen haben, über meine Entwicklung nachzudenken. Wie gesagt, ich war in der Geschäftsleitung. Und in der Position, in der ich war, wurde ich häufig dazu genutzt, unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen. Und hatte relativ schnell, leider muss ich heute sagen, den Spitznamen Klinge Moston. Personal und Recht, da kannst Du Dir vorstellen, was man da tut. Und damit habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt, weil das nicht meiner Persönlichkeit, meinen Wertvorstellungen entspricht. Und darüber kam ich natürlich ins Nachdenken. Ich habe mich gefragt, will ich das wirklich mein Leben lang tun? Und die Antwort war ganz klar nein.
Oliver: Das ist auch eine Rolle, die Du nicht einfach so abstreifen kannst. Ich bin ja selbst auch Personaler gewesen, hab solche Prozesse auch mit einleiten müssen. Das konnte ich auch, gar keine Frage, aber ich hatte dankenswerterweise einen Justiziar an meiner Seite, der dann die böse Nachricht überbracht hat. Der hatte zwar nicht so einen klangvollen Spitznamen wie Du, aber es war schon so, wenn er in eine Niederlassung von uns kam, Oh Gott, wen triffts heute? Vor allem in Phasen, wo man wirklich Personal abbauen musste aus betriebswirtschaftlichen Gründen.
Dann hat man in so einer Rolle kaum die Möglichkeit, Beziehungen aufzubauen. Den Sensenmann, den nimmt ja auch keiner mit offenen Armen auf.
Und dann hast Du den Punkt gefunden, zu sagen, jetzt gehe ich auf die Seite der Guten?

Christiane: Auf die helle Seite der Macht…nein, so würde ich das gar nicht beschrieben. Aber ich habe gefragt, was ist für mich wichtig, was sind meine Werte? Und für mich war dann ganz klar, ich möchte andere unterstützen, nicht in diese Position oder in diese Situation zu kommen, in der ich war. Stattdessen sich zu reflektieren und zu sagen, was ist für mich eigentlich wichtig und wie kann ich authentisch führen, so dass es mir besser geht als mir damals eben ging.

Oliver: Wenn wir mal ein bisschen reinschauen, wie das geht. Warum das ein Herzensthema ist, kann ich ganz gut nachvollziehen. Es ist ja nicht nur einfach damit getan, dass man jemanden an die Seite setzt, sondern man muss es ja noch irgendwie schaffen, dass ein Klient, den man coacht, sich öffnet und auch die Augen seinen Themen gegenüber öffnet. Wie gehst Du da vor? Wie machst Du Deinen Erfolg?

 

Coaching mit Persönlichkeitsprofilen

Christiane: Wie mache ich meinen Erfolg? Das ist eine spannende Frage. Also rein technisch arbeite ich mit Persönlichkeits-Profilen, die ich mit meinen Führungskräften ausfülle, also die Führungskraft füllt die selber aus. Persönlichkeitsprofile sind natürlich sehr hilfreich dafür, erstmal sein eigenes Verhalten und seine eigene Persönlichkeit zu reflektieren. Und dann, wie eine gemeinsame Sprache mit mir als Coach oder auch mit anderen zu sprechen, die ähnliche Profile genutzt haben, um zu verstehen, wie ticke ich eigentlich und wie ticken andere. Und das ist immer ein ganz guter Zugang, weil es sich ein bisschen fachlicher anfühlt, als wenn ich mich jetzt zu jemanden setzen und einfach nur fragen würde, wie geht’s Ihnen heute. So können wir über etwas sprechen, indem die Führungskraft, mit der ich dann arbeite, ihr Verhalten gut reflektieren und ihre Persönlichkeit gut reflektieren kann.
Das ist so der erste Schritt in meinem Coaching-Prozess.

Oliver: Das erlebe ich auch in der Arbeit mit Teams. Ich habe da einen ganz anderen Rahmen, aber ich arbeite auch ganz gerne mit diesen Modellen. Ganz besonders, wenn man dann auch das Ganze noch mit einer Aufstellung im Raum besser sichtbar machen kann, wo die Unterschiede zwischen Persönlichkeiten liegen. Und dann fangen die Teilnehmer regelmäßig an, über etwas zu reden, wo Du vorher nicht sagen konntest, ja erzähl doch mal. Da kämen die nie mit raus, weil sie es gar nicht sehen. Diese Modelle machen Dinge sichtbar und öffnen etwas. Und wie Du sehr schön sagst, dieses „wir reden über ein Thema“, was dann wundersamerweise zu uns passt und auch ein bisschen erklärt, warum wir an der einen oder anderen Stelle eine Herausforderung haben.

Worin besteht denn der Erfolg? Woran siehst Du, dass Du erfolgreich arbeitest?
Christiane: Ich bekomme natürlich Rückmeldungen. In der Regel begleite ich Führungskräfte ja nicht nur für zwei Stunden, sondern über einen längeren Zeitraum, also mehrere Monate, in denen wir uns dann regelmäßig treffen. Und die Erfolge stellen sich sehr schnell ein in dem Moment, wo man diese Profile erarbeitet, öffnen sich für die Führungskräfte, ich möchte fast sagen, Horizonte, weil sie auf einmal verstehen, warum Menschen unterschiedlich sind.
Und weil wir sehr schnell darauf kommen, dass es darum gehen muss, wertzuschätzen, dass jemand anders ist als ich. Dazu kann ich eine kurze Geschichte erzählen.
Ich hatte eine Führungskraft Anfang-Mitte 40. Er ist schon länger Führungskraft gewesen in ähnlicher Roller wie ich, nämlich als Justiziar.
Er hat eine Assistentin und er war nicht so ganz zufrieden. Sie kamen irgendwie nicht übereinander, als würden sie ein bisschen unterschiedliche Sprachen sprechen.
Wir haben dann sein Profil erhoben. Und es wurde sehr schnell klar, dass er sehr sachlich orientiert ist, sehr faktenorientiert, was als Justiziar auch sehr sinnvoll ist. In der Zusammenarbeit haben wir festgestellt, dass die Assistentin hingegen, was für eine Assistentin sehr gut ist, sehr menschenorientiert ist. Er eher introvertiert, sie eher extrovertiert. Und er hat verstanden, dass er sie völlig anders behandeln sollte, um sie zu fördern, als er selbst behandelt werden möchte. Er hat dann einfach begonnen und hat morgens z.B. Guten Morgen gesagt und sie gefragt, wie es ihr geht.

Eine Coaching-Sitzung später kam er dann und sagte, Sie glauben nicht, was passiert ist, Frau Moston. Es ist so viel besser geworden. Also die war früher schon engagiert, diese Assistentin, aber irgendwie hat es nicht so funktioniert. Aber jetzt konnte er sie kaum noch bremsen. Es war so schön und er war so glücklich. Und er hat gesagt, das ist ja eigentlich ganz einfach. Ich musste einfach nur verstehen, dass nicht alle so behandelt werden wollen wie ich es will. Das ist ein Erfolg, den man ja sehr schnell messen kann.
Oliver: Das ist in solchen Situationen auch für denjenigen, der sich von Dir begleiten lässt, leichter nachvollziehbar, was ist da passiert und was war es für mich Wert.
Was bedeutet für dich Teamarbeit?

 

Christiane Moston über Teamarbeit

Christiane: Das knüpft eigentlich an das, an was ich gerade schon gesagt habe. Also für mich bedeutet Teamarbeit wertzuschätzen, dass Menschen unterschiedlich sind und unterschiedliche Stärken haben. Und diese Stärken dann maximal im Team zu nutzen. Also jeden so einzusetzen, wie er es eben am besten kann, ihn aber auch in Ruhe zu lassen, wenn es braucht. Und dann diese Energien, die sich daraus ergeben, zu nutzen. Das ist für mich Teamarbeit.
Oliver: Wenn Du einen Zusammenhang zwischen Deiner Tätigkeit und dem, was ein Team erfolgreich macht, herstellen solltest, worin sieht Du den? Vielleicht machst Du es ja auch regelmäßig in Deiner Arbeit.
Christiane: Regelmäßig ja. Führungskräfte gehören immer in ein Team. Der Führungskraft als Teil des Teams oder als vielleicht auch Kopf des Teams, je nachdem wie die Strukturen sind, klarzumachen, dass durch die gegenseitige Wertschätzung der Erfolg gesteigert wird. Und die Führungskraft zu unterstützen, die Teammitglieder auch darin zu bestärken, die Unterschiedlichkeiten, Diversität im Team zu schätzen. Team und Führung gehört ganz eng zusammen.
Oliver: Was ist Dein eigenes schönstes Teamerlebnis?
Christiane: Da kann ich so ein bisschen zurückgehen auf meine Erfahrungen damals. Ich habe Dir ja gesagt, ich bin so ins kalte Wasser geschmissen worden. Klinge Moston, es sind einige unschöne Erfahrungen passiert, aber letztendlich war es dann doch so, dass ich eine Abteilung hatte, ein Team hatte, und wir mussten recht plötzlich eine Zertifizierung bewältigen, wie das manchmal in Unternehmen so ist. Da kommt der Kunde und sagt, so, wenn Sie jetzt das und das nicht tun, dann arbeiten wir nicht mehr zusammen. Und dann haben es wirklich geschafft, relativ unerfahren eine Zertifizierung zu bestehen und zu bewältigen im Team, weil wir genau das getan haben. Nämlich geschaut haben, wer kann was am besten? Wir haben wenig Zeit und dann die Stärken zu nutzen, auszuschwärmen und mit einem guten Ergebnis zurückzukommen. Das war ein wirklich schönes Teamerlebnis.
Oliver: Hast Du da etwas mehr Deinen eigenen Vorlieben, Wertevorstellungen, Talenten folgen dürfen?

Christiane: Ja. Das war freies Thema, das hat vorhin Unternehmen noch keiner gemacht. Wie gesagt der Kunde kam und sagte, wenn Ihr jetzt diese Zertifizierung nicht macht, arbeiten wir nicht mehr zusammen. Und dann hat die Geschäftsführung und sagte, Moston, bitte tun Sie, was auch immer Sie können. Sie haben das Budget, die Zeit und die Mitarbeiter, die Sie brauchen. Und dann konnte ich natürlich in meinem Rahmen so wirken, wie ich mir das vorstellen würde ohne diese Restriktionen, die ich sonst hatte. Und das war wirklich schön.

 

Zum Top-Perfomer ohne Lautstärke und ohne Mikromanagement

Oliver: Christiane, Deinen Schwerpunkt nennst Du selbst Führungskräfte-Coaching. Was ist denn Dein Fokus in dem Bereich?
Christiane: Ich helfe Führungskräften dabei, selbst schwierige Mitarbeiter zu Top-Performern zu machen. Und das ohne Lautstärke und ohne Mikromanagement.
Du warst selber Führungskraft, Du hast eine Idee, was ich damit meine, oder?

Oliver: Ja, ich weiß auch wie man Mikromanagement macht und habe ziemlich viele Probleme, bei denen wir unseren Klienten helfen auch selber gemacht. Ich hätte Dich damals auch gut brauchen können. Was ist denn Dein wichtigster Tipp für Teamarbeit?
Christiane: Eigentlich macht das das Bild rund. Wertschätzung anderer Persönlichkeiten, anderer Stärken, also zu verstehen, nur weil jemand anders ist, heißt das nicht, dass es schlecht für mich, für meinen Erfolg ist. Sondern, dass es sogar zum Erfolg beitragen kann, diese Unterschiedlichkeiten wertzuschätzen.
Oliver: Was würdest Du Dir von einem Team wünschen? Wir sind zwar als Trainer eher Einzelkämpfer, aber finden uns ja immer wieder in Kooperationen zusammen. Wenn wir uns in solchen Kooperationen als Team, vielleicht auch als dauerhaftes Team verstehen sollen und Du sollst daran Lust haben, darin mitzuarbeiten. Was wünscht Du Dir von so einem Team?

Christiane: Den offenen Umgang, auch Möglichkeiten zum Diskurs, also auch mal Dinge ansprechen zu können ohne gleich zu vermuten, dass irgendetwas bösartiges dahintersteckt. Also, offene Arme, Wertschätzung, im Prinzip genau das, was ich gerade schon zur Teamarbeit gesagt habe.

 

Zum Schluss noch etwas Persönliches

Oliver: Ich frage gerne, auch weil ich neugierig bin, wenn Du jetzt aktuell ein Buch verschenken könntest, Welches wäre das und warum?

Christiane: Das ist jetzt ein bisschen persönlicher. Es ist tatsächlich ein Kochbuch und zwar nennt sich das „Vegan for fit“. Ich lebe, wenn ich die Möglichkeit habe, und das ist als Trainer und Coach nicht immer so einfach, vegan. Das spannt für mich aber auch ein Bogen, weil ich systemisch denke und weil ich denke, dass wir nicht nur als Menschen irgendwie alle verbunden sind, sondern auch die anderen Lebewesen auf unserem Planeten. Und dieses Buch hat mir geholfen vegane Ernährung kennenzulernen. Und deswegen scheue ich mich nicht davor, dass auch anderen zugänglich zu machen. Es ist trotzdem ganz lecker das Essen und man kann sich toll ernähren.

Oliver: Ich habe bisher den Zugang dazu nicht gefunden, aber die Bilder sind eigentlich sehr animierend (#grasundsteine). Vielen Dank, dass Du heute da warst.

Christiane: Danke, dass ich hier sein durfte.

 

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13 – Der Umgang mit unterschiedlichen Typen

13 – Der Umgang mit unterschiedlichen Typen

Der Umgang mit unterschiedlichen Typen

Wie Gegensätze Sie anziehend mache

 

Nicola: Herzlich willkommen zu Effektiv und Innovativ im Team. Mein Name ist Nicola Hartung und mir gegenüber sitzt Oliver Beyer.

Heute haben wir das schöne Thema „Der Umgang mit unterschiedlichen Typen im Team – Wie Sie Gegensätze anziehend machen“. Gegensätze. Wie kommen wir denn zu diesem schönen Thema?

Oliver: Gegensätze – ich persönlich habe die Vorstellung, dass die sich gut ergänzen. Meistens erlebe ich aber, dass sie aufeinanderprallen. Und das sorgt nicht unbedingt für eine gute Arbeitsatmosphäre oder für gute Ergebnisse. Dir ist aus dem Trainingsbetrieb das Thema Konflikte sehr vertraut. Und das ist eigentlich eher das, was ich als Ergebnis von gegensätzlichen Typen dann beobachte.
Nicola: Ich habe gerade auch noch eine ganz andere Richtung gedacht. Ich habe in einem anderen Podcast, wo es um Paartherapie ging, gehört dass die Sprecherin gesagt hat,
Gegensätze sind das, was die Menschen am Anfang zueinander treibt und was sie am Ende wieder auseinandertreibt, weil es das ist, vorüber sie sich am häufigsten in die Haare kriegen. Die Unterschiedlichkeit.

 

Wie wir Unterschiede wahrnehmen

Oliver: Im Grunde finde ich schön, wenn diese Gegensätze thematisiert werden können. Vielleicht ist das auch der Fehler, der am Anfang gemacht wird, dass diese Anziehungskraft gar nicht thematisiert wird und damit diese Unterschiedlichkeit auch nie richtig konstruktiv aufgenommen wird. Ich beobachte vielmehr, dass über Andersartigkeit geredet wird. Der berühmte Umstand, dass Menschen übereinander statt miteinander reden. Und wenn das Gerede übereinander anfängt, dann beginnt man auch, andere auszugrenzen. Wenn das dann noch weiter geht, heißt das, neue Mitglieder für ein Team werden nur dann akzeptiert, wenn die genauso sind wie wir, wenn die gut zu uns passen.
Dann verstärkt sich sogar diese Ausgrenzung noch. Und die vermeintlich Andersdenkenden werden dann herausgestellt. Man zeigt dann auch drauf, weil die sich so komisch verhalten und weil sie dumme Fragen stellen, weil sie einfach nur schräg und Gegenstand für ganz tolle Geschichten sind.

Nicola: Oder weil sie, wie ich es tatsächlich selber mal erlebt habe, als unglaublich respektlos und unfreundlich kategorisiert werden. Ich war mal Teil eines Teams, das an zwei verschiedenen Standorten arbeitete, und wir haben viele Informationen hin und hergeschoben per E-Mail. Irgendwann, weil das wirklich mehrfach am Tag der gleiche Prozess war, habe ich angefangen, Anrede und Grußformel wegzulassen. Das hat dann zu einer erheblichen Schieflage im gesamten Team geführt. Und ich habe ganz lange überhaupt nicht verstanden, was eigentlich das Problem war. Es lief dann über drei Ecken, über den Chef und über die Werkstatt. Das war ein Handwerksbetrieb. Und auch als wir das dann geklärt hatten, dass es nur um und Effizienz ging in dem Fall, war das Kind bereits in den Brunnen gefallen und da ist es auch nicht mehr so richtig rausgekommen in der gesamten Zeit, in der wir zusammengearbeitet haben. Und ich war der Meinung ich tu was Gutes, weil ich den ganzen Schnörkel, Schnullifutz weglasse.

Oliver: Schon alleine in dieser Wortwahl wird für diejenigen, die darauf Wert legen, genau das zum Ausdruck kommen, was sie kritisieren. Und wenn man solche Missstimmungen dann im Team mal drin hat, verstehe ich schon, diese Schieflage ist nicht ganz so leicht zu beseitigen. Dann muss man das Pendel in die andere Richtung ausschlagen lassen und komplett denjenigen zu Wort kommen lassen oder auch bis zum Ende zu hören. Etwas, das in den Teams häufig nicht passiert. Und weil das nicht passiert, geht die Motivation für eine gute Zusammenarbeit und für gute Ergebnisse verloren, weil das Gefühl, das, worauf ich Wert lege, darauf wird gerade gar keine Rücksicht genommen.
Nicola: So war es dann auch. Die gegen uns und wir gegen die. Nur die Tatsache, dass ich gesagt habe, dass es nichts mit Unhöflichkeit zu tun hat, hat nicht dazu geführt, dass das Problem behoben worden wäre. Weil wir natürlich nicht gemeinsam daran gearbeitet haben, mal die Sicht des anderen einzunehmen. Mit Sicherheit steckt viel Gutes drin, immer eine Begrüßung und eine Grußformel zu schreiben, aber es war mir einfach viel zu anstrengend.

 

Anerkennung der Unterschiede hilft

Oliver: Wer das mal selbst erlebt hat, den anderen verletzt zu haben, weiß dass dann der Kampf um die eigene gute Absicht verloren ist. Ich muss dann dazu bereit sein, auf den anderen zuzugehen und ihn erst einmal anzuerkennen. Und da haben wir das Problem. Da sind wir im Gegensatz unterwegs, genau auf der Seite, die ich eigentlich gar nicht so gut finde in diesem konkreten Zusammenhang. Das ist keine generelle Aussage. Ich kenne Dich ja auch als jemanden, der durchaus respektvoll und sehr höflich und sehr beziehungsorientierte agiert. Aber in der konkreten Arbeitssituation hast Du was anderes vorne rangestellt und damit andere von Kopf gestoßen.

Und das kann nachhaltigen Schaden für die gesamte Teamzusammenarbeit mit sich bringen. Da ist die Zusammenarbeit dann erst mal komplett gestört und dann ist auch nicht mehr die Bereitschaft da, Probleme offen anzusprechen und anzugehen. Jeder zieht sich eher zurück, weil jeder einen Angriff erwartet, wenn der andere auf einen zukommt, falls das überhaupt was kommt. Und man ist nicht mehr von der positiven Haltung des anderen überzeugt.
Nicola: Das ging dann tatsächlich soweit, dass egal, welche Vorschläge kamen, zur Optimierung von Prozessen z.B., diese erstmal auf sehr großen Widerstand gestoßen sind.
Vor diesem Hintergrund verstehe ich das natürlich, in der Situation damals selber war das nicht so. Da ging es wirklich hoch her.
Oliver: Ich finde das gar nicht so ungewöhnlich, was Du erzählst. Ich kenne persönlich eine ganze Reihe von Führungskräften, die bewusst Leute einstellen, weil sie das Gefühl haben, ihr Team ist verkrustet und nicht mehr veränderungswillig. Und dann holt man sich neue Besen. Die kehren ja bekanntlich gut. Also Menschen, die ganz neue Erfahrung ganz neue Ideen und sowas reinbringen sollen. Und die laufen dann erstmal auf Grund bei denjenigen, die das Gefühl haben, wir werden die komplett überfahren.

Also so eine Situation habe ich auch erlebt, dass ich andere überfahren habe. Dann lohnt es sich wirklich, mal reinzuschauen, was man tun kann. Denn wenn ich jetzt selbst sehr beziehungsorientiert bin, dann sage ich, das geht natürlich gar nicht, ich will ja ein Team haben, das gut miteinander arbeitet. Am Ende kann ich aber auch ein eher Ergebnisorientierter sein, und auch da kann ich mit so einer Situation nicht zufrieden sein, denn was so ein Team an Ergebnissen produziert, bleibt hinter den Möglichkeiten zurück.
Da lohnt es sich wirklich, rein zu gucken, um wirklich diese Gegensätze anziehen zu machen, also auf den Weg zu gehen, wo man am Schluss sieht, die andere Orientierung kann ja auch was bringen.

 

Eigene Muster erkennen und beobachten

Nicola: Wie mache ich das? Wenn ich jetzt an Diskussionen in Trainings oder auch damals in dem Team denke, fallen wir immer wieder auf solche Äußerungen an wie:
Kann ja sein, dass das die Effizienz steigert, aber ich will mich nicht verbiegen. Mir ist das aber wichtig.
Oliver: Der erste Schritt, da kann nur jeder selbst was bei sich machen, ich werde es bei anderen erstmal nicht bewirken können. Es sei denn, die haben selbst eine Bereitschaft und stellen mir die Frage, so wie Du es jetzt getan hast. Der erste Schritt ist, wenn ich daran was tun will, muss ich mich erst mal selbst gründlich kennen. Dieses selbst gründlich kennen ist heute nicht so verbreitet, wie die meisten Menschen glauben. Das habe ich über mich selber auch lernen müssen. Wenn ich darüber rede, was ich bei anderen beobachte, das ist ja eigentlich keine Information über die anderen. Was Peter über Paul sagt..

Nicola: …sagt mehr über Peter als über Paul.
Oliver: Exakt. Das heißt, ich brauche mich gar nicht mit Paul zu beschäftigen. Ich höre mir einfach nur an, was Peter sagt. Das gibt einen sehr deutlichen Blick darauf, woran ist derjenige interessiert.

Auf Dein Beispiel zurückzukommen. Die Antwort war ja, es ist unhöflich. Demjenigen muss ich erst einmal so weit entgegenkommen und sagen, ich verstehe, Dir ist Respekt wichtig.
Und Umgangsformen in dem Fall. Die Anerkennung dessen, was in der Äußerung des anderen steckt. Wenn Du das jetzt für Dich selber machst, dann frag Dich mal, wie Du über andere redest. Das höre ich schon häufig, also dieser Gegensatz zwischen sehr stabilen, dauerhaften, nachhaltigen Orientierungen und den Innovationstreibern. Da kommt jemand neu ins Team und der erste Frust ist, von denen kriegst Du immer nur zu hören, das haben wir noch nie so gemacht, das haben wir immer schon anders gemacht. Und komisch, in den Gruppen, in denen so darüber gesprochen wird, kommt kaum jemand auf die Idee, dass diese Äußerung aus einer positiven Motivation herauskommen könnte.
Nicola: Das kann ich absolut bestätigen. Ich habe auch noch nie positiv und wohlmeinend über das „haben wir schon immer so gemacht“ gesprochen.
Oliver: Das ist der erste Punkt. Wir sind ja dabei, eigene Muster zu erkennen. Wir reagieren also scheinbar allergisch auf genau diesen Satz. Was heißt das?
In erster Linie ist mir wichtig, modern zu sein, mit der Zeit zu gehen, Fortschritt voranzubringen. Was auch immer dazu gehört. Vielleicht auch noch mit so ein bisschen Werteorientierung, was Neues auszuprobieren, bringt Spaß, ist faszinierend.
Und die Menschen, die uns dann in dieser Haltung entgegenkommen, die erkennen das erstmal nicht an. Das ist so eine Gegensatz-Konstellation, wie wir sie heute zum Thema haben in diesem Podcast.
Was treibt mich selbst daran an? Sind das die Dinge, die ich jetzt angesprochen habe? Oder sind es vielleicht noch ganz andere Dinge? Das ist der erste Schritt. Wenn ich das nicht verstehe, dann werde ich auch den nächsten Schritt nicht verstehen. Nämlich, wie ich auf andere reagiere.
Diese Reaktion ist in erster Linie ein Reflex, der ganz natürlicherweise aus dem herauskommt, was mir wichtig ist. Das möchte ich verteidigen. Wenn mir jetzt einer entgegenkommt mit einer ganz anderen Werteorientierung, dann haben wir erstmal nicht gemeinsam das Thema Effektivität oder Effizienz, sondern ich möchte Respekt von Dir sehen. Wie in Deinem Beispiel.
Nicola: Es kommt vielleicht auch noch dazu, ich war die Jüngste im Team. Also ich bin nicht nur als letzte dazugekommen, sondern damals hat auch noch Osten und Westen eine Rolle gespielt. Also ich war die einzige, die aus dem Westen war in dem Team.

 

Die Perspektive des anderen einnehmen

Oliver: Viele Dinge, die Gegensätze offenbaren. Wie gehe ich mit diesen Gegensätzen um? Jugend erkennt das Alter nicht an. Ein uraltes Thema. Ost und West, haben wir hoffentlich heute sehr viel mehr erreicht.

Also das was uns voneinander trennt zu betonen, hat auch was damit zu tun, dass das, was ich für mich brauche, was für mich wichtig ist und hohen Wert hat, ich von der anderen Seite nicht anerkannt fühle. Deshalb zeige ich denen gegenüber eine reflexartige Reaktion.
Für die Verteilung der eigenen Werte nachvollziehbar. Aber erst diese Reaktionen mal zu sehen, das ist ganz wichtig, um zu verstehen, was ich bei dem anderen anrichte.

Nicola: Ich damals die Möglichkeit überhaupt nicht in Betracht gezogen, dass eine andere Meinung oder eine andere Einschätzung als meine auch richtig oder genauso richtig sein kann. Also wenn wir hier über Gegensätzlichkeit sprechen, heißt es für mich natürlich mit meinem heutigen Wissen, mit meiner heutigen Erfahrung, dass muss sich nicht gegenseitig ausschließen. Das darf sehr wohl nebeneinander bestehen und sich vielleicht sogar gegenseitig unterstützen oder ergänzen. Aber in der konkreten Situation, die ich vorhin geschildert habe, da ging es wirklich nur darum, wer hat hier eigentlich mehr recht. Und das kenne ich sehr gut aus dem Konfliktmanagement. Da geht es in neun von zehn Fällen darum, wer hat mehr recht.
Oliver: So bald wir anfangen, darüber nachzudenken, wie wir reagieren, warum so reagieren, ist die Tür dahin geöffnet. Diese Bereitschaft anzuerkennen, dass auch jemand eine andere Meinung haben könnte, ist die Tür zumindest einen Spalt weit geöffnet. Und die Frage ist jetzt, wie kriegen wir die weiter auf? Das hat damit zu tun, dass die Menschen, die eine andere Werteorientierung als wir haben, wahrscheinlich auch keinen sehr vorteilhaften Blick auf uns haben. Sonst wäre es ja nicht zu der Eskalation des Konflikts oder des Zusammenstoßes gekommen.

 

Die gedankliche Übertreibung unseres eigenen Verhaltens schafft Klarheit in Bezug auf dessen Wirkung beim Anderen
Oliver: Bleiben wir bei uns selbst und überlegen uns mal, wenn wir jetzt das, was wir gut finden, überhöhen, zu stark herausstellen, könnte man ja auch von einer Übertreibung sprechen. Es gibt von allem Guten ein „Zuviel“. Und das kann man auf so ziemlich alles anwenden. Zu viel Süßes gibt Sodbrennen. Zu viel Alkohol, das weiß jeder selber. Es gibt eigentlich nichts, von dem man nicht zu viel haben könnte. Für die eigene Wertehaltung, das, was mir wichtig ist und was ich verteidige, aus diesem heraus zu viel zu machen, dieses Verständnis zu haben, öffnet mir den Blick für den anderen.
Wenn ich nur betone, was mir wichtig ist, da komme ich nicht auf die Idee, dass das negativ sein kann. Aber Übertreibung macht es schon deutlich. Da gibt es offensichtlich etwas, was andere in ihrer Wertehaltung verletzt. Was dann diese Gegensätzlichkeit deutlicher betont. Wie kriege ich das raus?
Nicola: Wahrscheinlich in dem ich aufmerksam beobachte oder einfach frage, wenn ich sowas mitkriege. Ich sehe ja im besten Fall, wenn ich meinen Gesprächspartner direkt vor der Nase habe, wie der darauf reagiert. Und wenn es nur das Lupfen einer Augenbraue oder ein Augenverdrehen oder ein tiefes Ausatmen ist, kann das schon ein Hinweis darauf sein, okay offensichtlich schwingen wir hier nicht gleich.
Oliver: Das ist das einfachste, frag die anderen. Ich kann selber noch so geschult und in noch so einer positiven Absicht beobachten, aber ich werde ja nie meinen eigenen Blickwinkel übersteigen. Irgendwo ist auch mein Tellerrand dann mal und darüber hinaus zu blicken, das geht nicht so ohne weiteres. Man kann es lernen und da viel Zeit und Energie reinstecken, aber der viel schnellere Weg dahin ist doch, dem anderen zu signalisieren, es ist mir nicht egal, wie Deine Reaktion ist. Das bedeutet was für mich. Und ganz offen und ehrlich zu fragen. Und dann bitte auch offen für die Antwort sein. Nicht nur das hören, was mir gerade gefällt, sondern womit ich anecke, ohne zu kommentieren logischerweise.
Das hat mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas zu tun mit meiner Vorstellung, in meiner Werterhaltung, was erstmal nicht so richtig gut zusammen geht.
Nicola: Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Das heißt, wenn ich etwas tue oder sage und ich bekomme eine Reaktion darauf, die irgendwie nicht in mein Schema passt, kann das ein Hinweis darauf sein, mal nachzufragen, mir Feedback einzuholen, ohne dieses Feedback wiederum zu kommentieren. Denn sonst sitzen wir gleich wieder in der nächsten Rechtfertigungsschleife und fragen uns, wer hat eigentlich hier jetzt mehr recht. Und dann was?

Hinter jeder Handlung steckt eine positive Absicht

Oliver: Weil Du gerade das Wort Rechtfertigung eingeführt hast, das ganz fabelhaft in dem Zusammenhang klar macht, wo eigentlich das Problem ist.
Du hörst von mir, womit irgendwas nicht in Ordnung war und dann antwortest Du mit einer Rechtfertigung. Meine Aussage war, dass es nicht recht ist und Du antwortest damit, warum es doch recht war. Das spitzt den Konflikt gerade zu. Deshalb das bitte unterlassen.

Also erster Schritt ist, diese Tür weiter aufmachen in Richtung besseren Verständnis der Gegensätze ist, den anderen zu fragen, ihm Raum zu geben. Zweiter Schritt ist anzuerkennen, dahinter steckt was Positives.
Jetzt kommen wir wieder zu unserem Anfangsbeispiel, das haben wir schon immer so gemacht. Zu verstehen, dass dahinter was Positives steckt, ist der Schlüssel. Denn das ist das einzige, was die andere Seite auch tatsächlich annehmen würde, davor den Respekt zu zeigen. Und was liegt sich in einer solchen Orientierung drinnen, das zu verteidigen, was wir schon haben? Es gibt Stabilität. Es gibt Sicherheit. Und es gibt keine Organisation, die darauf verzichten kann. Wir verbrauchen gute Balance zwischen beiden. Und genau das ist der Punkt. Herauszufinden, wo in der Gegensätzlichkeit eine gute Ergänzung zu meinem einseitigen Standpunkt ist.
Ich bin doch nicht einseitig, ich bin vielseitig! Das denkt nur vermutlich jeder von uns, wenn er nicht wirklich gründlich reflektiert. Aber wir haben alle diese Verhaltensweisen, wo wir reflexartig drauf reagieren mit „das geht gar nicht“.
Eine Anrede in der email weglassen oder das, was ich bisher gemacht habe, so völlig mit Füßen zu treten und alles umschmeißen zu wollen.
Ich kann jetzt auch mal auf die andere Seite gehen. Ich kann auch mal die Stabilität verteidigen. Wenn ich davon ein Zuviel mache, bleibe ich stehen, werde ich rückständig.
Das heißt, wie auch immer der Gegensatz geartet ist, auf der anderen Seite rauszufinden, was ist eine gute Ergänzung, ein guter Beitrag, um das, was ich Gutes bewirken könnte, noch besser zu machen. Da geht der Weg lang.

 

Nicola: Jetzt ist es ja so, dieses reflexartige Verhalten ist häufig ein Indikator dafür, dass Menschen sozusagen in ihrer Weltsicht bedroht sind. Also ihr Werte-Konstrukt, ihr System, ihre Weltsicht, wie auch immer wir es nennen wollen, ist akut in Gefahr, sonst käme dieser Reflex nicht. Das ist ja ein Verteidigungsreflex. Wie gehe ich denn bewusst damit um, wenn ich in so einer Situation bin?
Oliver: Wenn ich es geschafft habe, dahin zu kommen, dass ich in der Haltung des anderen oder in dem Verhalten den positiven Beitrag entdeckt habe, dann sollte ich das adressieren, sollte ich das sagen, dass da etwas Gutes drin ist, dass wir das anerkennen. Denn das wird genau diese Ängste abbauen, wird eine Brücke bauen zu einer gegenseitigen Anerkennung. Erstens, ich erkenne an, dass ich in meinem Verhalten, eine Tendenz oder eine Möglichkeit zu Übertreibung und zu negativen Wirkung drin ist.
Zweitens, ich erkenne an, dass die Andersartigkeit, der Gegensatz der anderen Person oder der anderen Gruppe, das Potenzial bietet, genau das einzudämmen und zu einer guten Balance zu finden. Deshalb ist der Schlüssel in dem ganzen natürlich die Anerkennung des Anderen, des Andersdenkenden. Anders denken sollte als Qualität verstanden werden und nicht als Bedrohung.
Nicola: Und nur dann wird es wahrscheinlich möglich sein, dass tatsächlich unterschiedliche Typen gemeinsam als gleichwertig und gleich wichtig in einem Team miteinander für ein Ziel arbeiten können. Weil das dann eben nicht heißt, der Weg ist besser als der oder die Haltung ist besser als die. Sondern nur in der Vermischung oder in der Ergänzung. miteinander kommt dann was Produktives dabei daraus.
Oliver: Wir können uns das vorstellen wie zwei unterschiedliche Ufer von einem Fluss oder eine Überbrückung von einem Tal, wo wir mit unseren unterschiedlichen Wertehaltungen weit voneinander weg stehen. Und die Brücke zu bauen, braucht es einen sehr zuverlässigen Untergrund, der tragfähig ist. Und der besteht in dem gemeinsamen Ergebnis, in der gemeinsamen Zielorientierung der beiden Seiten ihren Beitrag leisten.

Zusammenfassung

  1. Kennen Sie Ihre eigenen Muster und beobachten Sie sie genau.
  2. Machen Sie sich bewusst, wann Sie zu etwas Nein sagen und warum.
  3. Holen Sie sich Feedback dazu, wo ihre Muster negativ wirken.
  4. Schärfen Sie den Blick dafür, was derjenige, der so ganz anders ist als Sie, zum Teamerfolg beitragen kann und geben Sie genau da zu Feedback.

 

Nicola: Dann darf ich schließen mit dem inspirierenden Zitat, diesmal von Konfuzius.

 

„Von Natur aus sind die Menschen fast gleich. Nur die Gewohnheiten entfernen sie voneinander.“

 

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03 – Wie Ihnen Wertschätzung zu besserer Performance verhilft

03 – Wie Ihnen Wertschätzung zu besserer Performance verhilft

In dieser Folge spreche ich darüber, was Wertschätzung ist und wie sie Ihnen zu besserer Performance im Team verhilft.

Vor einigen Wochen sprach ich in Auftragsklärungsgespräch mit einem Teamverantwortlichen über den Auftrag, sein Team zu entwickeln und suchte nach einer Antwort auf die Frage, was genau erreicht werden soll.

Es ging um die Verbesserung der Zusammenarbeit, die dazu führen sollte, dass sich die gesamte Performance steigert. Die Ausgangssituation war nicht untypisch für solche Aufträge: Es gab mehrere neue Mitglieder im Team und gleichzeitig viele langjährige Kollegen. Es waren sehr unterschiedliche Typen und viele verschiedene Sichtweisen, die sich aus der Unterschiedlichkeit der Teammitglieder ebenso wie aus der unterschiedlichen Betriebszugehörigkeit ergaben.

Die Neuen haben einiges an neuen Methoden und Erkenntnissen aus ihrem Erfahrungsschatz mitgebracht. Die Absicht des Teamleiters war, das auch bestmöglich für die eigene Veränderung zu nutzen. Aber die Integration war offenbar schwierig. Er berichtete mir von offen zu Tage getretenen Konflikten, die immer wieder eskalierten.

Und das in der Situation, in der sich das stark wachsende Unternehmen und die gesamte Organisation beständig veränderte.

Daraus folgten neue Ziele, für deren Erreichung eine neue Arbeitsweise erforderlich wurde. Diese sollte das Team gemeinsam beim Zusammenwachsen erarbeiten.

Mir war wichtig, und das habe ich der Führungskraft das auch so gesagt, dass sie auf jeden Fall wertschätzend kommunizieren muss.

Das bezog sich vor allen Dingen auf diejenigen Teammitglieder, die sich dem Veränderungsprozess nicht so gerne öffnen wollten. Ich bekam zur Antwort: „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“ Diese Antwort hat mich nachdenklich gemacht. Dabei begegnet mir das ja öfter. Und es drängt sich die Frage auf, woran das liegt.

Denn es ist ganz typisch, dass eine kritische Situation Veränderungsdruck bringt.

Das einzig logische scheint demnach zu sein, die eigene Arbeitsweise an die Veränderung anzupassen. Das kann alles mögliche betreffen. Neben der eigenen Arbeits-Situation, können sich die rechtlichen Bedingungen verändern, die Zuständigkeiten, die Wege der Zusammenarbeit und die Art und Weise der Kommunikation. Es ist eine Menge denkbar, was sich in solchen Situationen ändern muss. Große Probleme machen den Mitarbeitern auch die Maßstäbe, an denen die Qualität der eigenen Arbeit gemessen wird.

Denn oft führen solche Veränderungen auch zu einem deutlich höheren Arbeitsaufkommen pro Kopf. Zumindest dann, wenn man nicht die eigene Arbeitsweise umstellt und sich entsprechend in der Organisation anpasst.

Wenn eine Veränderung unvermeidlich erscheint, dann treffen wir auf zwei verschiedene Haltungen. Die einen, die sofort dabei sind und Veränderung sowieso lieben oder einfach die Situation akzeptieren und verstehen, dass es die Veränderung braucht und ihr folgen.

Und die andere, die nicht verstehen, was die Veränderung bedeutet und woher der Druck kommt. Diejenigen, die in erster Linie negativ reagieren und die Veränderung ablehnen.

Besonders fatal wird die Dynamik dann, wenn diejenigen, die die Veränderung begrüßen und unterstützen, dann auf die anderen negativ reagieren.

In der Folge kann sich eine Dynamik entwickeln, die dazu führt, dass die eher ablehnenden Kräfte nicht mehr in Diskussionen einbezogen werden. Ihre Argumente werden nicht mehr berücksichtigt, sondern, wenn man sich denn überhaupt mit ihnen auseinandersetzt, sogar herabgewürdigt,

Und dasselbe passiert natürlich auch in umgekehrter Hinsicht. Die Notwendigkeit der Veränderung wird ja ebenso nicht anerkannt. Und anstatt konstruktiv zu diskutieren, einander zuzuhören und sich anzunähern, bekämpft man sich gegenseitig.

Und das ist eine Dynamik, die meinen Auftrag, ein Team zu entwickeln und den gewünschten Zustand herzustellen, in Gefahr bringt.

Was ist Wertschätzung?

Menschen zusammenzubringen braucht nach meiner Überzeugung Wertschätzung.

Was ist Wertschätzung? Vielleicht gehören Sie auch zu denjenigen, die an dieser Stelle die Stirn runzeln und eher daran denken, dass Wertschätzung ja gut und schön ist, dass Sie sich aber nicht verbiegen wollen.

Sie haben doch recht, was sollen Sie also den anderen bestätigen?

Vielleicht kommt Ihnen das vor wie Lobhudelei oder falsche unangebrachte Harmonie.

Und es hat sich auch in unserem Gespräch herausgestellt, dass das offenbar das Verständnis von Wertschätzung war, weshalb sich die Führungskraft diese Frage stellte, ob sie wertschätzen kommunizieren kann.

Lobhudelei, sich verbiegen, falsche Harmonie sind ganz sicher keine Dinge, die ich will. Wenn es das für mich alleine bedeuten würde, dann würde ich auch keine Wertschätzung verfechten.

Schauen wir uns also an, was eigentlich der Kern von Wertschätzung ist.

Erstmal stecken in Wertschätzung Werte.

Was sind Werte? Werte sind das, was mir wichtig ist, was jedem einzelnen wichtig ist. Sie sind die Grundlagen dafür, was uns antreibt, warum wir uns für Dinge entscheiden, warum wir in bestimmter Art und Weise handeln und kommunizieren.

Und die erste Frage, die ich mir stelle, ist, ob ich das für mich klar habe, ob ich mich damit beschäftige und darüber rede.

Wenn meine Werte-Haltung Veränderung, Fortschritt und Weiterentwicklung grundsätzlich beinhaltet, dann begrüße und ich ja jegliche Situation, die das bestätigt und die das fordert.

Auch bei meinem Kunden war das so. Er findet Veränderung, Fortschritt und Weiterentwicklung sowieso gut und sieht auch, dass die Situation das fordert. Er fühlt sich also im Recht. Und gleichzeitig stellt er sich dann die Frage, warum andere gegen ihn arbeiten, das nicht genauso sehen und sogar Widerstand leisten.

Das zeigt sich in verschiedenen Formen. Es gibt den aktiven Widerstand, mit zum Teil auch hitzigen Diskussionen, die sehr kontrovers geführt werden. Und es gibt den passiven Widerstand derjenigen, die sich nicht mit anschließen und die Veränderung oder den Diskussionsprozess nicht unterstützen.

Warum wollen die nicht mitziehen?

Wenn solche Überlegungen dazu führen, dass wir das persönlich nehmen und darauf vielleicht auch noch persönlich reagieren, dann treten all die Herabwürdigungen oder all die Formen, die Sie vielleicht auch schon beobachtet und erlebt haben, zu Tage.

Dann treibt das natürlich auch den Konflikt an, der sowieso schon besteht und das führt zu diesen offenen Eskalationen. Der Sache ist damit überhaupt nicht gedient und wir kommen nicht weiter.

Gelernt habe ich aus eigener Erfahrung und in vielen Beispielen und Projekten, die ich durchführen durfte, dass Werte nicht nur das sind, was mein Verhalten antreibt. Sondern, wenn man sich Werte genauer anschaut, dann sind sie zwar eine positive Triebkraft für mein Verhalten, sie können aber auch im Widerspruch zueinanderstehen. Und in der Tiefe vieler Konflikte befindet sich auch ein Wertekonflikt.

Werte stehen für positive Motivation von Entscheidungen und Handlungen.

Und Wertschätzung ist die Verbindung, die Verbindungstür zwischen gegensätzlichen Werten.

Das bedeutet, dass wir über Wertschätzung diese Gegensätze, die zwischen verschiedenen Werteorientierungen auftreten, miteinander verbinden können.

Das heißt nicht, dass wir alles toll finden, auch wenn es eigentlich konträr zu unseren eigenen Werten ist. Das bedeutet erst recht keine Gleichmacherei, sondern das bedeutet im ersten Schritt Respekt und Anerkennung für den gegensätzlichen Wert, für denjenigen, der mir entgegentritt und diesen Wert vertritt.

Ein Beispiel: Vertrauen versus Kontrolle

Nehmen wir als Beispiel den Klassiker Vertrauen versus Kontrolle.

Hinter Vertrauen als Wertehaltung steht die Einstellung, dass mir die gute Beziehung zu anderen Richtung wichtig ist und deshalb vertraue ich. Ich vertraue sogar im Vorschuss. Ich bin grundsätzlich bereit, anderen zu vertrauen.

Demgegenüber bedeutet Kontrolle, dass mir das gute und richtige Ergebnis wichtig ist, das ich durch Kontrolle sicherstelle. Damit begründet sich dann auch der allseits bekannte Spruch: Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser.

Kontrolle erscheint aber denjenigen, dem die Beziehung in erster Linie wichtig ist, wie

Überwachung und Misstrauen. Und das ist wiederum Gift für die Beziehung. Das ist eine sehr negative Sicht auf Kontrolle, die ich mit dem Wert Vertrauen haben kann und die auch häufig in Konflikten auftritt und eskaliert.

Wenn ich umgekehrt ein Verfechter des Wertes Kontrolle bin, sehe ich Vertrauen als etwas, das sich ausliefern und sich nicht verlassen können bedeutet.

Und diese Unsicherheit, die daraus entsteht, ist Gift für die Qualität und für mein Ergebnis

Sind das unvereinbare Aussagen?

Erstmal sind sie gegensätzlich. Die große Herausforderung besteht im ersten Schritt darin, die Werte des anderen zu erkennen und zu verstehen.

Wenn wir nicht vertrauen können, das habe ich in einer früheren Podcast-Folge etwas gründlicher beleuchtet, dann ist die Konsequenz, dass ich alles kontrollieren muss, was für mich in irgendeiner Form ergebnisrelevant ist.

Wenn ich Kontrolle nicht akzeptiere, wenn ich nur auf Vertrauen gehe, dann laufe ich tatsächlich Gefahr, enttäuscht zu werden und nicht das zu erreichen, was mir, möglicherweise auch von anderen Werten getrieben, wichtig ist.

Es gibt also durchaus Potential, die Werte des anderen zu erkennen und zu verstehen.

Vor allem aber braucht es eine genaue Kenntnis der eigenen Werte und wenn ich mir die bewusst gemacht habe, auch eine Kommunikation derselben. Das heißt allerdings nicht nur, dass wir darüber reden, sondern dass wir sie auch (vor)leben.

Wenn wir dazu durch unser eigenes Vorbild ermutigen, dann ist schon mal viel gewonnen, weil sich andere möglicherweise dadurch auch ermutigt fühlen.

Aber ganz wichtig ist, dass wir natürlich auch das Interesse für die anderen Werte zeigen müssen. Deshalb ist es wichtig, immer zuerst die Werte des anderen erkennen und verstehen. Und dann erst mit den eigenen Werten kommen.

Wenn wir jetzt aber Vertrauen und Kontrolle so sichtbar gemacht haben, dann ist das erst der Anfang.

Die gegensätzliche nützliche Sicht des anderen

Der nächste Schritt ist, wenn ich so sehr von meinem eignen Wert überzeugt bin, wahrzunehmen, dass darin auch das Risiko steckt, dass die eigene Werte-Haltung durch Übertreibung Gefahren birgt. Und das lernen wir am leichtesten, indem wir die gegensätzliche nützliche Sicht des anderen, seine Äußerung ernst nehmen und reflektieren, anstatt sie im ersten Moment zu bekämpfen, weil sie so konträr zu unserer eigenen Vorstellung ist.

Nehmen wir das Beispiel Disziplin.

Das ist sehr gefragter und weltweit sehr seltener Wert, wie verschiedene Erhebungen belegen. Wofür ist Disziplin gut? Ganz klar, Disziplin ist gut, um Dinge zu Ende zu bringen. Disziplin ist auch gut, um Strukturen einzuhalten und zu befolgen. Wer von Disziplin angetrieben ist, auf den kann man sich also verlassen. Disziplin ist eine ganz hervorragende Qualität für Sportler. Von Disziplin getriebene Menschen sind ausdauernd und erreichen leichter ihre Ziele aus dem eigenen Antrieb heraus.

Was ist jetzt die Übertreibung dieses Wertes?

Wer disziplinierte Menschen kennt, wird vielleicht auch schon erlebt haben, dass sie als Spaßbremse erlebt werden, dass sie gerne sich und andere überfordern, weil sie alles sehr ernst nehmen und zu einer gewissen Verbissenheit neigen.

Wer wird das so kritisch sehen?

Menschen, die vor allem den eigenen Spaß, die Freude für sich und andere im Vordergrund haben. Das könnte allerdings eine Haltung sein, die aus Sicht der Disziplin fatal ist, weil sie nur Vergnügungssucht und Beliebigkeit bedeutet. Wir machen einfach irgendwas, egal was dabei rauskommt. Hauptsache es macht Spaß.

Wir sehen hier, dass mit der negativen Auslegung der Werteorientierung, die Werte des anderen verletzt werden.

Ich will Spaß und Freude für alle haben und kriege vorgeworfen, ich sei vergnügungssüchtig. Was macht das mit mir? Ich fühle mich dann ganz sicher missachtet. Und der gegenüberliegende Wert oder der Vertreter dieses Werts, tritt meine Werte gerade mit Füßen.

Wenn wir die Perspektive umdrehen, was haben wir denn umgekehrt mit dem Disziplinierten gemacht? Wir haben ihn aus unserer Werterhaltung als Spaßbremse, verbissen und sich und andere überfordert beschrieben. Kein Wunder also, dass das, was wir gefühlt haben bei dem anderen genauso gesehen wird.

Und je nach Typ kommen zwei unterschiedliche Reaktionen bei so etwas heraus.

In der Regel müssen wir damit rechnen, dass wir entweder auf eine Abwehrhaltung treffen, die in Verschlossenheit und Rückzug münden kann.

Oder die Reaktion ist ein besonders starker Ausbruch in Form von Aggressivität.

Und die Folge ist etwas, woran niemandem, der für ein Team verantwortlich ist, gelegen sein kann. Die Motivation und die Energie der Teammitglieder gehen verloren. Verloren für die gemeinsame Sache, für das, was wir eigentlich erreichen wollen.

Wertschätzung ist die Basis für Vertrauen

Kommen wir zurück auf die Ausgangssituation: Veränderung oder Kontinuität?

Keine Wertschätzung zu üben, keine Wertschätzung im Team zu haben, bedeutet, keine Energie für Veränderung oder umgekehrt auch keine Energie für Kontinuität und Durchhalten zu haben. Beide Seiten stehen weit voneinander weg und ohne diese Energie kommen sie nicht aufeinander zu.

Mit Wertschätzung haben wir eine Basis für Vertrauen. Auf dieser Basis können wir kontroverse und konstruktive Auseinandersetzung über den Konfliktstoff, über das Problem führen und wenn wir das einmal miteinander erlebt haben, dann passiert das, was wir miteinander durch dick und dünn gehen nennen.

Wie erreichen wir das?

Indem wir uns selbst darin üben und auch andere dazu ermutigen, die positive Motivation hinter dem kritisch gesehen in Verhalten anderer anzuerkennen, wie in unseren Beispielen von Vertrauen und Kontrolle oder Disziplin und Spaß.

Wir haben damit einen vierten Schritt und der ist durchaus sehr anspruchsvoll.

Wenn wir es aber so machen, dass wir auch die positive Motivation in dem anderen erkennen, anerkennen und damit arbeiten, das vielleicht sogar als Entwicklungsfeld für uns selbst akzeptieren, dann werden Sie erleben das sich Türen zueinander öffnen. Das stärkt nämlich die Vertrauensbasis und macht eine Zusammenarbeit belastbarer.

In diesen Zeiten in denen so vieles so viel schneller läuft, in denen sich alles so schnell ändert und wir langsam Probleme kriegen, uns anzupassen und die Arbeitslast noch zu bewältigen, brauchen wir dringend diese Qualität in den Teams. Sie hilft Probleme zu lösen, sie erhöht die Problemlösungskompetenz in Teams.

Zusammenfassung

Die folgenden vier Schritte ermöglichen Ihnen Wertschätzung zu entwickeln.

  1. Erkennen Sie die Werte ihrer Kollegen oder Mitarbeiter und lernen Sie sie zu verstehen.
  2. Kennen Sie Ihre eigenen Werte, sein sich dieser Werte bewusst und kommunizieren Sie sie und leben Sie sie vor.
  3. Erkennen Sie, welche Gefahren die Übertreibung der eigenen Werte bringt und wozu das führt.
  4. Erkennen Sie an, dass hinter dem von Ihnen so kritisch gesehen im Verhalten eine positive Motivation steht und kommunizieren sie das auch.

Was denken Sie über Wertschätzung? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Und worin sehen Sie die größte Herausforderung für sich selbst oder auch für Ihr Team?

Ich freue mich auf Ihre Fragen Kommentare und Anregungen an fragen@oliver-beyer.de oder direkt unter diesem Artikel.

Zum Abschluss wieder das inspirierende Zitat. Diesmal von Françoise Sagan:

„Man sieht selten, was Glück ist. Aber man weiß meistens, was Glück war.“

 

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